Eiskristalle und Wassertropfen können unscheinbare Blättchen am Boden in ein kleines Wunderland verwandeln. Fast war der Frühling schon da, die Tage fast an die 15°C warm, doch noch ist es nicht so weit. Nach einer kalten Februarnacht lässt die über dem Hang aufgehende Sonne die mit Eiskristallen übersäte Wiese in einem Glitzerlicht erstrahlen. Und es dauert nicht lange, bis sich aus den Kristallen glasklare Tröpfchen bilden. Falls eine Wildbiene, die vereinzelt schon unterwegs sind, gerade ihren Ausflug beginne, mag sie sich wie Alice im Wunderland fühlen. Doch sie wird dafür wohl kein Auge haben, denn die Zeit dürfte ihr zu knapp dafür sein. Ich dagegen konnte sie mir nehmen und die Fotosaison 2022 beginnen.
Makrofoto 1:3, Blattgröße ca. 40mm, ILCE-6000, Sony FE 2.8/90G, F8, 1/30s, ISO3200, freihändig
Ein feingliedriges Grünes Blatt ist mit unzähligen kleinen Eiskristallen bedeckt. Es sieht aus, als ob diese von der Blattmitte zu den Blatträndern strömen.
Eiskristalle und Wassertropfen
Extrem-Makrofotos 3:1, ILCE-6000, Sony FE 2.8/90G, Stativ, Makroschlitten
Foto links: F18, 1/10s, ISO4000
Kubische kleine Eiskristalle haben sich an den Rändern kleiner grüner Blätter gebildet. Mitten auf dem Blatt ist ein kugelförmiger Tropfen zu sehen, der teilweise noch aus kleinen Eispartikeln besteht.
Foto mitte: F13, 1/30s, ISO4000
Schwaches Seitenlicht fällt auf ein kleines grünes Blatt, auf dem sich aus den Eiskristallen kleine und große Tropfen gebildet haben, in denen sich Licht und Blatthaare spiegeln und brechen.
Foto rechts: F16, 1/13s, ISO4000
Auf einem stark vergrößerten kleinen Blatt halten zahlreiche nach oben aufgestellte Blatthaare die Tröpfchen vom Abfließen ab.
Sisyphos
Ich habe mich oft gefragt, warum an nach oben gerichteten Blättchen die Tropfen so gut haften und nicht abfließen. Die Fotos zeigen die Antwort: Blatthärchen, die nach oben stehen, halten die Tropfen gefangen. Wenn Sisyphos das gewusst hätte …
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