Pazifismus
„ismen“, soweit sie Geisteshaltungen beschreiben, können sehr schnell polarisieren, da sie „…ein Zeichen der Gruppenzugehörigkeit sind, um sich mental von etwas zu distanzieren oder sich mit etwas zu identifizieren….“ (1)
„unter Beschuss“ stehen gelegentlich diejenigen, die sich der Geisteshaltung des ‚Pazifismus‘ verpflichtet fühlen. Sind es die Vertreter des ‚Bellizismus‘, welche diesen Beschuss leisten?
Geisteshaltung
#️⃣’Pazifismus‘ bezeichnet „… eine ethische Grundhaltung, die den Krieg prinzipiell ablehnt und danach strebt, bewaffnete Konflikte zu vermeiden, zu verhindern und die Bedingungen für dauerhaften Frieden zu schaffen …“(2)
#️⃣’Bellizismus‘ bezeichnet „… eine ideologische Befürwortung des Krieges und die Neigung, internationale Konflikte grundsätzlich durch militärische Gewalt zu lösen …“ (3)
Beide Geisteshaltungen umfassen ein breites Spektrum und o.g. Zitate sind wohl die jeweils nicht-kategorischen Strömungen.
Der Unterschied besteht mE darin, wem das Primat zugeordnet wird, beim Pazifismus ist es die Politik, beim Bellizismus das Militär.
Pazifismus
Im Jahre 2022 scheint Pazifismus „aus der Mode“ gekommen zu sein. der Bellizismus scheint Aufwind zu bekommen.
Doch bevor man jemanden voreilig in die Schublade des Pazifismus versenkt, sollte zur Sache diskutiert werden, denn da gibt es mehr als nur Nuancen:
a) mit Bezug auf die Akzeptanz von Gewalt
⏺️“enger“ Pazifismus: kategorischer Ausschluss militärische Gewalt
⏺️“engerer“ Pazifismus: Negation der Anwendung kriegerischer Gewalt (Anm.: z.B. militärische Gewalt durch Verhandlung ersetzen)
⏺️“weiter“ (auch Ziel-) Pazifismus: Krieg als Institution überwinden
b) mit Bezug zu Konfliktlösungen
▶️„kategorischer“ Pazifismus: Krieg kann niemals legitimes Mittel zur Konfliktlösung sein
▶️„konditionaler“ Pazifismus: Krieg kann unter bestimmten Bedingungen erlaubt oder verboten sein. Erlaubt, etwa wenn er einen dauerhaften Frieden erreiche; verboten, etwa wenn der Krieg die Gefahr einer Eskalation zum Weltkrieg und der Selbstvernichtung in sich trage („konsequentialistische“ Pazifismus).
Ich las auf LinkedIn: „Pazifismus und Selbstverteidigung ist kein Widerspruch“ und ich teile das.
Bedacht sein sollte aber immer, welch Leid kriegerische Handlungen durch Tod und Zerstörung verursachen, und wie durch Krieg eine Lösung der globalen Fragen (Klima, Wasser, Hunger, Biodiversität, usw.) verzögert oder sogar verhindert wird. In jeder Minute des Krieges sollte der Weg zur Verhandlung als DAS Mittel zur Konfliktlösung gesucht und gegangen werden, denn nur der Frieden eröffnet eine Zukunft.
Frieden am Seeufer:
Weiterführende Informationsquellen:
(Hinweis: Die Verlinkungen dienen nur dem Auffinden von zusätzlichen Informationen mit Bezug zum Inhalt dieses Artikels.
Der Inhalt der verlinkten Websites liegt in der Verantwortung der Betreiber und muss nicht zwingend meiner Meinung entsprechen.)
Neueste Kommentare